seltsam, schon wieder zwei Monate vorbei,

Wie mir glaubhaft versichert wurde, & obwohl hier in verschiedener Hinsicht die Hölle los ist, weiß ich gar nicht genau, was davon man auf so einer Seite wie dieser hier verbreiten sollte/könnte/müßte etc.,d.h. z.B.: an wen richtet sich das hier eigentlich ? An “meine Fans”… wer ist das ? Wenn ich mir z.B. – abgesehen von meiner eigenen kommerziellen Unerheblichkeit – einige öffentliche Tagebücher & dergl. ansehe, erhebt sich SCHON hier & da die Frage: ist das wirklich alles, was dem/der so durch den Kopf geht ? … Und falls nicht – wenn nämlich das Brennendste überhaupt gar nicht so zu sagen ist – was soll das dann ?!? … Klar, man könnte allgemeinphilosophische Betrachtungen anstellen – & wie man sieht, bin ich kurz davor – aber keine Angst, das überlasse ich gerne den Fachleuten (die werden schließlich auch dafür bezahlt)… und dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit: ein paar saloppe bis witzige Lebensweisheiten des Künstlers, so quasi beiläufig bis locker eingestreut, seine einzigartige und absolut originelle Meinung zu diesem und jenem… gräßlich, oder ?

Bleiben wir also zunächst bei einigermaßen sachlich/neutralen Mitteilungen wie z.B.: Die Aufnahmen von Dziuks Küche mit Jerry Joseph sind ziemlich gut geworden, d.h. sooo gut, daß David Lindley (!!) extra aus L.A. kommen will, um darauf mitzuspielen. Das ist ein ziemlicher Hammer, denn ich kenne bis jetzt keine deutsche Band, für die sich eine derartige Koryphäe aus Amiland auch nur halbwegs interessiert hätte… wir müssen also irgendwie den TON getroffen haben… & diese Aufnahmen werden vermutlich im Herbst bei ULFTONE als eine Art Maxi-Single (4 bis 5 Songs) erscheinen, und MÖGLICHERWEISE wird`s dazu sogar eine kleine Tour geben, d.h. Jerry Joseph & Band UND Dziuks Küche, ein Doppelpaket mit gemeinsamem Finale, könnte interessant werden. Und wo wir gerade dabei sind: meine neue Plattenfirma heißt auch ULFTONE, eins der beiden Dinge, um die ich vor ein paar Monaten vielleicht ein bißchen zu geheimnisvoll getan habe (ja, ja!)… hat wirklich lange gedauert, die Entscheidung & ist insofern schon ungewöhnlich, weil wir die einzige deutschsprachige Band dort sein werden. Dazu kommt, daß dieses kleine Label eigentlich ausschließlich Qualität produziert, von Pat Mc Donald über Chris Whitley bis John Trudell, und ich finde, daß das einiges über deren persönlichen Geschmack verrät, welcher wiederum deren einziges Auswahlkriterium darstellt… klein, aber wählerisch & kaum zu glauben. Schön das, und es macht mich natürlich auch ein bißchen stolz, die Umgebung, Verzeihung, aber Sie verstehen schon, meine Damen und Herren, nicht wahr ? Gut.
Des weiteren – und jetzt muß ich sehr vorsichtig & vor allem bescheiden sein – hatte ich vor ein paar Tagen die Ehre, mit Gerd Köster zusammen ( & Bernd Keul & Kulle Dziuk) anläßlich der Preisverleihung des Demokratiepreises 2000 der “Blätter für deutsche und internationale Politik” an LOTHAR EVERS zwei Stücke zu spielen… das ist der Sprecher des “Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte” – und was so sachlich und emotionslos daherkommt, dahinter verbirgt sich ein derart unerhörtes Engagement, und zwar über Jahre, daß einem die Klappe immer weiter runterfällt, je mehr man darüber erfährt. Im Moment geht es um die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter des NS-Regimes, weißgott kein Thema, das die Schlagzeilen füllt, aber den Opfern läuft die Zeit davon: weil es sie nämlich bald nicht mehr geben wird. Und mit ihnen die Chance, wenigstens ein kleines Zeichen guten Willens zu setzen. Und da ist die “Stiftungsinitiative” der deutschen Industrie noch immer weit entfernt von: von über 200.000 betroffenen Firmen sind bis dato nur etwa 1% dem Fonds überhaupt beigetreten, und es fehlen seit Monaten nach wie vor 2 Milliarden DM, die die Auszahlung der ohnehin lächerlichen Summen an die Opfer u.a. weiterhin wirksam verhindern. Dazu ist selbst für auf das Thema spezialisierte Experten/Journalisten nicht zu erfahren, welche Firmen welche Summen “gespendet” haben usw., die üblichen Versteck- und Verzögerungs- & Taktierspielchen… und die Darsteller dieser miserablen Vorstellung könnten mit Sicherheit um einiges besser schlafen ohne so intelligente, hartnäckige und ECHTE Gegner wie Lothar Evers und seine Mitarbeiter. Wer “das Thema vertiefen” möchte: siehe INTERNET ! (Wo sind wir hier schließlich…) – Na schön. Na gut. Und da der Text eines speziell für diesen Anlaß geschriebenen Stückes (außer in der nächsten Ausgabe der “Blätter”) es vermutlich ansonsten nicht in die Öffentlichkeit schaffen wird (z.B. Tonträger), hier also zum Abschluß & aus Aktualitätsgründen:

Blitzblanker Hohn

blitzblanker Hohn, diese / 5 Milliarden
und nicht mal DIE haben sie beisammen
blitzblanker Hohn nach über / 50 Jahren
und für / die, die noch da sind, steht die
Zeit in Flammen

Nachkriegskarrieren / noble Pensionen
& kollektive / Amnesie
von hier bis runter nach / Argentinien
ne stinknormale / Biographie

blitzblanker Hohn, diese…

die Idee entstand / aus guten Gründen
z.B. Druck / aus Übersee
Schweizer Raubgold / seltsame Konten
dazu ein Anwalts-/ Defilée

blitzblanker Hohn, diese…

die Unternehmen zeigen / sich optimistisch
neudeutsche Mitte & ihr / Renommee
ein kühler Blick auf die / Teilnehmerliste / zeigt
nicht grad Begeisterung / für die Idee:

“Paß auf, ich geb dir`n / Bruchteil der Beute
die ich dir schulde / und DAFÜR
mußt du versprechen, daß / danach auch Schluß ist
sei froh daß ich hier gerade / meine Spendier-
hosen anhab… (du kleiner Scherzkeks)”

- blitzblanker Hohn – BASF: 100 Mio
- blitzblanker Hohn – Ford: 26 Mio
- blitzblanker Hohn – Degussa z.B.: wieviel ?
- blitzblanker Hohn – Allianz z.B.: wieviel ?
- blitzblanker Hohn – Krupp z.B.: wieviel ?
(falls nötig: stundenlang fortsetzbar)

((Titelidee: Gerd Köster / Rest der Ausführung: Danny Dziuk))

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