… die Gigs mit der Band für’s erste vorbei, weiter geht’s in der Konstellation frühestens Juni, denn Moe fährt für ein paar Monate in die Schweiz, Kulle hat ne Menge am Potsdamer Hans-Otto-Theater zu tun (Premiere “About a Band” am 14.2.; hat er nicht nur – d.h. ausser der Musik – mitgeschrieben, sondern besetzt erstmalig auch eine Hauptrolle als Schauspieler), & Hans ist für die neue Winson-CD mit am Start, welche da demnächst erscheint & keiner weiss, was dann passiert. Viel Glück für alle!
Und soweit, so gut & so schade ein bißchen, denn das neue Konzept funktionierte eigentlich ziemlich gut: die Intimität von Folk (zumindest stellenweise) abzuwechseln mit Rock’n Roll- Krach & Risiko (& was sonst noch allem), so daß weder Text noch Spielfreude einander zu sehr auf die Nerven gingen. Es hätten also durchaus noch ein paar Termine mehr sein können. Von mir aus sogar sehr viel mehr.
Aber über’s Knie brechen kann man’s halt auch nicht, & so müssen wir eben mit dem klarkommen, was machbar ist (Herr Nachbar): die Bedingungen der Welt. Bloß nicht persönlich nehmen. Und daß mit letzterer irgendwas ganz Eklatantes permanent schiefläuft, ist ja sowieso eher eine Binse. Ob oder wieviel dagegen mit der Band schiefläuft: diese Frage steht gottseidank auf einem völlig anderen Blatt. Entscheiden werden das jedenfalls keine Waschmaschinenverkäufer á la Bohlen & co. So what the f…, wie andeutungsweise der Franzose sagt.
Übrigens war’s das 10-jährige Bühnenjubiläum diesen Monat (ist mir nachträglich erst aufgefallen & das ist ja auch mal was), & ausserdem ein ganz netter Abschluss vorgestern in Krefeld (noch netter allerdings ein paar Tage vorher im Quasimodo). Wir sehen uns wieder. “If your memory serves you well” (seine Admiralität guess who).
Während ich das hier schreibe, sitz ich in einem ICE von Köln nach Berlin, draussen nebelige Schneefelder (Nebel abnehmend). Ab & zu Bauernhöfe oder irgendwelche Wohngebiete. Ein Einkaufszentrum: auf dem riesigen Parkplatz schmilzt der Schnee. Dann wieder ein paar Wäldchen & ein trotzdem immer noch offensichtlich solide zugefrorener kleiner See (haben diese Einkaufszentrumsparkplätze jetzt schon Fußbodenheizung, oder was ?). Krähen. Ein paar Pferde sogar. Ein Güterbahnhof: mit 158 km/h da durch. Wuschsch! Angeblich werd ich dieses Jahr 50, kann’s kaum glauben. Ebenso “wuschsch”! Mein geliebter Opa soll von einem Spaziergang zurückgekommen sein, & das letzte, was er zu meiner Oma sagte, war: “Ganz schön windig da draussen heute.” -
Ja, man macht halt sein Zeugs, so gut man kann, unter welchen Bedingungen auch immer. Was besseres fällt mir auch nicht ein (bis jetzt jedenfalls). Gestern haben Stoppok, Bernd Keul & ein paar andere (ich auch) im Kölner “Stollwerk” mit sehr versierten indischen Musikern (vor allem der Sänger, Himmel !) ein paar Songs eingespielt. Ein Volltreffer, glaub ich, & vielleicht ergibt sich mehr daraus (vielleicht aber auch nicht, & mittlerweile liebe ich solche Schwebezustände beinah, denn gerade daraus entstehen manchmal die allerschönsten Dingsda, ach ihr wisst schon…). U.a. Wetterprophet, ein Song, dessen Grundmotiv ich bereits vor ca. 25 Jahren irgendwie mal festgehalten hatte. Und zwar in der Küche einer Bruchbude in Kreuzberg, die 30 DM monatlich kostete, & es war kalt bzw. die Heizung kaputt, & ich heizte per Herd: beide Platten auf Vollgas. Und vielleicht spielen sie das Stück jetzt demnächst in Kalkutta, wer weiß. Man schreit halt in den Wald & kann nur schwer wissen, wie oder durch wen es daraus zurückschallt. Oder wann. Ja, ein bißchen mysteriös & unterirdisch. Manchmal auch überirdisch. Und auch ein ziemlich guter Grund, dranzubleiben.
Was ich jetzt tun werde: live alles anzunehmen, was mir über den Weg hoppelt, in welchen Konstellationen auch immer. Zwischendurch Filmmusik. Mit Herrn Stoppok hab ich auch wieder zu schreiben angefangen: sieht irgendwie vielversprechend aus & das freut mich. Und vielleicht kriegen wir sogar Wally Ingram dazu, das mit uns einzuspielen (vielleicht aber auch nicht: die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht… & für Herrn Killmister`s Soloalbum hab ich übrigens letztes Jahr noch einen weiteren Pianotrack mitbeigesteuert. Und zwar auf einem take mit (Achtung !) Guns & Roses. Obwohl mir Guns & Roses, äh… nee, lassen wir das).
Ausserdem ist auch “Gebet & Revolver” erstmal ganz nett angelaufen (für meine Verhältnisse jedenfalls). Zwar gibt’s eine Art gespenstischer Stille von ein paar Seiten her, aber ich kann mir zumindest halbwegs vorstellen, woran das liegt. Und insofern macht’s nichts. Vielleicht sogar gerade gut so.