erscheint zwar offiziell erst am 12.01.07, aber wer will, kann sie ab sofort bei Buschfunk bestellen (www.buschfunk.com – oder 030/44713830 oder 030/44651100 -). Sie ist bereits dort & lieferbar.
Betitelt ist´s Dziuks Küche Live im Quasimodo, & es handelt sich dabei um 10 bereits bekannte Songs, mitgeschnitten am 30.6. bzw. 1.7.06 im (wie bereits mit dem Titel angedeutet) Berliner Quasimodo. Und ein wenig nachbearbeitet in Dziuks Laboratorium mithilfe eines 5ten Mannes, der nicht genannt sein möchte. Gut, lassen wir ihm das. Vielleicht kriegt man ihn ja demnächst dennoch zumindest mal auf die Bühne.
Was gäb´s sonst noch? Vielleicht, daß Hans Rohe z.B. manchmal spielte, als wolle er einen Zug zum Entgleisen bringen. Oder daß am Ende einer irgendwie überirdisch gesungenen Version von Flachland man ein paar Momente lang von irgendwoher die Glocken läuten hört. Kein Trick, jedenfalls das nicht. Dann eine ziemlich risikoreiche 8-Minuten-Version von „Zu Alt“, mit Hans´ legendärem Rap bzw. Kulle Dziuk & Moe Jaksch in Hochform, gefolgt von einer ziemlich schräg daherdampfenden Kollektivimprovisation, bei der vor allem der Spielwitz sämtlicher Beteiligter nochmal sehr plastisch (kann man fast reinbeissen) um die Ecke walzt.
Darüberhinaus hat man angebaut: Ausser Dziuks Küche gibt´s jetzt auch Dziuks Südbalkon, ein Trio mit Danny Dziuk & den beiden bayrischen Musikern Georg Spindler & Köpf.
Besonders wertvoll für den innerdeutsch-kulturellen Dialog, da eindeutig weisswurschtgrenze-überschreitend, sprachlich als auch musikalisch. Wer also die Föderalismusdebatte ernst nimmt, der kommt um dieses Trio nicht mehr herum. Ein paar andere bzw. Schlauere aber vielleicht auch nicht.
Zwei schöne Beispiele dafür (bzw. neue Songs, die am 3.09.06 auch live eingespielt wurden, allerdings ohne Publikum bzw. in Stoppoks unglaublichem Wohnzimmer in der Nähe des
Ammersees) gibt´s am Ende besagten Machwerks.
Trackliste:
(Dziuks Küche:)
1 Fenster fremder Leute
2 Flachland
3 Wenn 2 (zueinander passen)
4 Das war nicht der Hund
5 Lustiger Quatsch
6 Fisch & Pfeifen
7 Überwintern
8 Geh zu deinem Lover, Liebling
9 Kopf & Herz
10 Zu alt
(Dziuks Südbalkon:)
11 Schon schön #1
12 Des iss ja des!
Äh, wie jetzt…
gab’s da nicht (unter anderem) eine überdurchschnittlich energische Interpretation von “Denk da noch mal drüber nach”? Wohin ist die denn verschwunden? Ich habe auch noch vage das Stichwort “Doppel-CD” im Kopf… täuscht mich bloß meine Erinnerung (weil halt zu alt), kommt da irgendwann noch mal ein (Radio Eins-) director’s cut hinterher, oder waren wir wirklich so schlecht? Ich meine, eine 4-Mann-Kapelle, die spielt wie 2 x so viele, und ein Publikum, das bei der Sache ist wie 10 x so viele, und zwar trotz/weil Sommerfußballmeistermärchenschaft, das war doch eigentlich ein überragendes Gespann, oder?
War das wirklich nur für 10 Tracks gut? Ganz ehrlich?
Denk da noch mal drüber nach, bitte.
Nu hab ich sie also auch (endlich) hören können: die Quasimodo-CD. Tja, so ganz spontan & direkt bin ich leider nicht wirklich aus dem Häuschen deswegen. Schade. Erwartung zu hoch? Überhaupt: Dziuksche Qualitäts-Meßlatte und Gefühlsbereicherung – hat sie sich schon zu sehr eingeprägt? Jedenfalls & wie auch immer war ich etwas enttäuscht vor allem dahin gehend, daß das Werk etwas lieblos wirkt: Fotos zwar echt vom Ort aber doch nicht soo ansprechend; und dann die Übergänge der Songs ohne sanftes Ausblenden einfach nur abgehackt – sogar mitten in eine Gitarre hinein. Inhaltlich fehlen mir einfach ein paar Wortbeiträge, die beim Konzert bestimmt gefallen sind, vielleicht auch der Standard “Seltsam” als Opener; und dann fühle ich mich nicht wirklich wie in einer Live-Aufführung beim Hören (andere Aufnahmen schaffen das durchaus). Es klingt reduziert (wegretuschiert?), der Gesang leider auch nicht so, wie er sein kann, manche Songs sind dadurch leider ihres I-Tüpfelchens beraubt. Aber wie gesagt: vielleicht ist meine Herangehensweise an die CD einfach falsch und man sollte besser einfach quer einsteigen und sich mitnehmen lassen auf eine abgewandelte Reise. Oder ich hab mit meinem Quasimodo-Besuch schon im Januar eine falsche Erinnerung. Und damit aber auch das Lob nicht zu kurz kommt: Hans & seine Gitarre sind nun auf CD so verewigt, wie sie sein sollen. Ohne sein Spiel wäre wahrscheinlich ein großes Loch da. Plumps. Er trifft einfach alles: saiten- wie gefühlsmäßig und mit gebührend viel zeitlichem Raum versehen! Meine liebsten Stücke auf dieser CD kommen dann mit “Kopf & Herz” und “Zu alt” (dabei bin ich generell weniger der “Zu-alt-Fan”) daher: rund und treffesicher und alles miteinander im Einklang.
Tja, soweit sogut. Vielleicht gibt es noch die ein oder andere Meinung bzw. Gefühlsausbruch dazu? Wäre ja nicht uninteressant…
Es grüßt Hanni