So, der Vertrag mit Buschfunk ist unterschrieben (was abzuwarten war), die Platte ist bis auf zweieinhalb Kleinigkeiten fertig & der Künstler für’s erste sehr zufrieden, & ein Klasse-Cover gibt’s auch schon. Nächste Woche geht’s ans Mastern & danach wird ein Gläschen getrunken. Oder auch zwei. Trotz der – nennen wir’s mal – buddhistischen Geduldsprobe, die jetzt noch ansteht namens Erscheinungsdatum: denn ja, das ist erst Anfang September, d.h. wir müssen alle (d.h. alle 17 von euch & ich noch mit dazu, & nee, schön ist das nicht, denn sowas möchte man eigentlich möglichst schnell mit den nachweislich geschmackssicheren & exquisiten Mitglieder/inne/n seines Lieblingsclubs teilen, jawohl…) noch ganze 4 Monate darauf warten. Das ist – wie gesagt – ziemlich scheusslich, hat aber vor allem folgenden (jajajajaja !) Grund:
also man könnte das ganze Anfang Mai ins Presswerk geben, das booklet wäre auch in etwa 2 Wochen fertig & dann könnte die CD spätestens Ende Mai raus sein, was auch eigentlich mein Plan war. Nur: was passiert dann ? Klar, alle 17 Mitglieder o.g. exquisiten Clubs besorgen die sich erstmal & freuen sich (hoffentlich).
So, und dann ? Dann kommen “die Medien” ins Spiel (die ja immer an allem Schuld sind, die bösen), denn: mittlerweile sieht’s erstens nämlich so aus, dass beispielsweise die wichtigen Musikmagazine eine Neuerscheinung fast 2 Monate vor Erscheinungsdatum kriegen müssen, um quasi pünktlich darüber ihre Meinung kundtun zu können. Gut, wär auch nicht weiter schlimm, wenn’s halt später passierte. Aaaber – & jetzt kommt zweitens: alles, was älter ist als 2 Monate, wird gar nicht erst mehr besprochen. Ganz banal. D.h. dieser Punkt würde für die schöne neue Platte einfach völlig flachfallen. Was daran so schlimm wäre ? Naja, mal so gesagt: einer der letzten halbwegs verlässlichen Wege, auf dem auch der Rest (zumindest) der (Musik-) Welt überhaupt von der Existenz dieser CD erfahren könnte. Und vielleicht sogar, dass sie gut geworden ist. Auch weiss ich von ein paar Leuten, die gerne was darüber machen würden. Nur können sie das nicht, wenn ihr Chefredakteur ihnen sagt: tut mir leid, aber Zeugs von vorgestern interessiert niemanden mehr & wir müssen schliesslich auch an unseren eigenen Allerwertesten denken, ist halt eine schnelllebige Zeit (da haben wir also den wirklichen Täter, Herr Kommissar). Und genau das würde passieren. Was doch eigentlich schade wäre, oder ?
Die weiteren – wenn auch nicht mehr so wichtigen – Punkte: es liegen halt die Sommerferien dazwischen, weshalb es auch nicht so schlau wäre, Juni/Juli/August zu veröffentlichen. Auch kann man da kaum live spielen, die Küche schon erst recht nicht… also dachte ich schliesslich, hol’s der Teufel, dann wird’s halt September, was zwar harter Tobak ist, aber auch vielleicht eine Chance: alles passiert synchron, Veröffentlichung, Presse, Konzerte… die anderen machen das sowieso nur so & warum sollten wir uns nicht zur Abwechslung mal dasselbe einräumen ? Soweit meine in diesem Fall ganz unbuddhistischen & superegoistischen Hauptgründe.
Noch mehr des weiteren: dass ich überhaupt bis jetzt für dieses Machwerk gebraucht hab, hängt nicht zuletzt auch mit dem Plattenfirmenwechsel zusammen, Verträge durchlesen, der alten Firma ihren Teilvorschuss zurückzahlen – gefolgt von zwischenzeitlichen pekuniären Kalamitäten (das hab ich jetzt aber schön gesagt: & dafür sind jetzt auch sämtliche Rechte an “Hauptsache Wind” z.B. wieder bei mir), mit einem Wort: langweiliger BWL-Kram, der sich jedoch auch nicht von alleine erledigt (& schliesslich bin ich immer noch dabei, mich zu entschuldigen). Ok, was könnten wir sonst noch an den Haaren herbeiziehen ? Ja, dass es auch mit der Band – also jetzt mal rein terminlich gesehen – nicht mehr ganz so toll lief wie gehabt, aber was soll man auch erwarten, wenn man als Chef kurz mal ein Jahr lang in Amiland herumgondelt.
Der leicht genialische Hans z.B. spielt mittlerweile in einer Band namens Winson & viel Zeit blieb da nicht oder so ähnlich. Jedenfalls, als es drauf ankam. Na schön, da hab ich dann halt fast alle Gitarren selbst gespielt. Dann will ich z.B. einen “Betrunkenen Chor” aufnehmen, & prompt platzen drei Termine hintereinander, weil irgendwer wegen irgendwas immer nicht kann. Naja, und da brülle ich dann halt kurzerhand etwa siebzehnmal hintereinander das ganze Haus hier zusammen, & so wird der Chor am Ende auch ganz niedlich, aber Nerven kostet’s trotzdem, denn man denkt natürlich ständig an die netten Männer mit den weissen Kitteln, die möglicherweise gleich vor der Tür stehen. Und dann – last not least – gibt’s noch eine weitere kleine Zitterpartie, weil nämlich 2 von den Songs “Nachdichtungen” englischsprachiger Versionen sind (ich schrob bereits über eine), & mir war bis dato nicht so kristallklar wie seit etwa 2 Wochen, dass man dafür die ausdrückliche Genehmigung der Autoren braucht. Sonst haben die durchaus das Recht, die Platte hinterher einstampfen zu lassen. Auch das jedenfalls zumindest ein Zeitfaktor.
So, das war jetzt der schwierige Teil bzw. das auch nicht gerade total rühmliche Ende dieser Abbitten hier. Oder noch anders: ich übernehme wie Joseph Fischer die volle Verantwortung, was einerseits natürlich rein gar nichts heisst, andererseits: da hat er zur Abwechslung mal im Prinzip was ganz richtig gemacht, & schon muss er vor der Bildzeitung & anderen öffentlich-moralischen Leuchten den Kotau machen. Aber so ist halt Politik, oder ? Und ja, vielleicht hätte er – darin mir gar nicht so unähnlich – einfach seine Hausaufgaben ein bisschen besser machen sollen. Womit die ƒhnlichkeit allerdings dann auch aufhört, denn erstens sind wir hier hoffentlich nicht in der Politik & wenn zweitens unser gewitzter Ex-Anarchist sämtliche Ernsthaftigkeitsfalten aus dem Spektrum seiner gesichtsmimetischen Möglichkeiten auf’s Tapet bringt beim Aussprechen eines Wortes etwa wie “Heiliger Stuhl”, dann falle ich schliesslich immer noch regelmässig von selbigem hintenrüber. Buff.
Dann vielleicht noch mal kurz zu Ulftone (& nein, ich trete nicht nach, das sähe anders aus): hatte sich schon länger abgezeichnet, spätestens Anfang letzten Jahres, als ich meinem Chef gegenüber erwähnte, dass die Kleinkunstpreisverleihung (wir berichteten) zum dritten Mal selbigen Abends in der Glotze laufen würde & er mich daraufhin fragte, ob ich ihm das nicht aufnehmen könne, er würd’s nämlich auch “ganz gern mal sehen”. ƒh… wie soll man das nennen ? Begeistertes, geradezu Funken sprühendes Interesse ? Oder keine Lust auf… äh, sagen wir mal: Hausaufgaben ?
Aber auch das war eigentlich schon nicht mehr so wichtig, denn erstens: waren mittlerweile fast sämtliche Leute, derentwegen ich mich überhaupt mal für diese Firma entschieden hatte, schlicht & einfach nicht mehr dabei, wie z.B. John Prine, Chris Whitley, Pat Mc Donald & David Lindley – um nur einige zu nennen. Auch klasse Leute, die dort quasi angestellt waren, verschwanden nach & nach. Und immer seltsamer wurde nicht nur das Programm dieses Ladens, sondern auch dessen – wie soll ich sagen: Zahlungsmoral ? Und da fängt’s dann für meine Begriffe endgültig an, über Hausaufgaben hinauszugehen. Und jaja, die Zeiten sind hart, ich weiss. Aber für wen nicht ? Um mich mal ganz lieb & sanft auszudrücken. Wuff.
Was jetzt noch zu berichten wäre, würde sich auf die Platte selbst beziehen, was im Moment aber vielleicht etwas verfrüht oder – wahlweise – sogar ein bisschen gemein wäre. Kurz & neutral: ist mal wieder sehr lang geworden (über 70 Minuten), vielleicht fliegt auch noch was raus, vielleicht kommt auch das Kampfhundlied plus Video (hoffe ich) nochmal mit drauf (das hat z.B nie ein Kritiker gehört & ausserdem bräuchte man sich dann deswegen nicht mehr extra den Hering zu kaufen, der ja sowieso eher als etwas erweiterte Single nebenbei gemeint war & demnächst vermutlich auch auslaufen wird, eine Art Sammlerstück dann halt).
So, jetzt bräuchte ich noch ein schönes Ende, irgendwas Positives zum Abschluss quasi, das die Laune wieder ein bisschen aufhellt… vielleicht irgendwas lustiges über den Papst !!! Nee ? Na gut, dann halt: ich hab demnächst ein bisschen frei (ausser der Konzertbucherei für den Frühherbst), dazu genug Geld, und das bei dem Wetter… gaaanz toll, Herr Dziuk (höre ich den griechischen Chor da brüllen) !
Solang Du nur hast ! Letztes Angebot: wer immer von jetzt ab eine Woche lang (Einsendeschluss 04.05.05) einen rückaddressierten/frankierten Umschlag schickt an: Dziuks Küche / c/o Krimibuchhandlung Hammett / Friesenstr. 27, 10965 Berlin – kriegt ne Kopie von der Radiosendung neulich. 1a Tonqualität. Na !? So, jetzt reicht’s aber mit der Busse – Papst hin, Fischer her. Bliebe nur noch, die Finger zu kreuzen in der Hoffnung, dass die nette Autovermietung nebenan übernächste Woche auch genügend LKWs zur Verfügung hat zwecks Bewältigung der zu erwartenden postalischen Sturmflut oder so ähnlich. Hugh.