Bitte unbedingt vormerken (schrob darüber an andrerer Stelle schon mal kurz): „BRENNENDES HERZ“ (Regie: Manfred Stelzer), Mi. 2.4. (!!!!), 20:15, ARD. Vor allem Alexander Scheer ist atemberaubend in diesem Film. Er geht über Neonazis & wurde bisher – obwohl er mittlerweile etwa 2 Jahre alt ist – noch nicht ausgestrahlt: vielleicht zuviel Konfliktpotential. Nachdem die Zuschauerreaktionen bei dem ein oder anderen Festival eindeutig mehr als positiv waren, traut sich nun auch die ARD dran (die in der ersten Reihe).
Archiv des Autors: Danny Dziuk
Ein bisschen Kuckucksnest.
Nur doch eben mal kurz noch zu dem äh… Raucherlied: sicher gibt´s Wichtigeres. Ich geh auch gern nach draussen, wenn´s andere stört. Mir doch wurscht.
Wenn ich aber nach draussen soll, obwohl´s offensichtlich niemanden stört, nehm ich´s durchaus als Zeichen eines – sagen wir – intakten Demokratieverständnisses, wenn in meinem Kirchturm da oben ein paar Alarmglocken bimmeln (leise, leise im äh… Wind).
Man kriegt jedenfalls zunehmend eine Art Versteckte-Kamera-Gefühl. Oder als würde jemand versuchen, die Leute absichtlich an offensichtlich absurde Handlungen zu gewöhnen. Wieso gibt´s hier kein Rauchertaxi? Der Fahrer rauchte, das Taxi gehörte ihm, es stünde mit einem grossen Schild „Rauchertaxi“ dran, & deshalb stiegen ja auch nur Leute ein, die eben rauchen wollten. Es würde keinen Nichtraucher auch nur im geringsten stören oder belästigen. Ausser er würde spätnachts in einem dunklen Wald von einem Irren verfolgt, aber in letzter Sekunde käme auf der anliegenden einsamen Landstrasse zufällig ein Rauchertaxi vorbei. Da hätte er dann die Wahl: sich entweder von dem Irren verhackbeilen zu lassen oder aber durch Inanspruchnahme des Rauchertaxis via Passivrauchen 500 Jahre später (statistisch gesehen) vielleicht an Lungenkrebs qualvoll zu sterben. Trotzdem: Nix da. Was soll der Scheiss? Sind wir hier im Kindergarten?
„Vielleicht“, scheinen einige zu signalisieren: dass sie es nämlich trotz allem irgendwie doch gut fänden, wenn der Staat sie zu ihrem eigenen Besten reglementiert & bevormundet. Mal ganz sanft gesprochen: wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Sicher hat´s zu tun mit diesem zunehmenden Gesundheits- & Sicherheitsfundamentalismus, dessen Weltbild man ganz platt zusammenfassen könnte mit: wer am längsten lebt, hat gewonnen. Auch wird die Welt ja immer unübersichtlicher, die Konturen verschwimmen, alles schreit nach Profil, aber genau das ist eben immer schwieriger zu haben.
Und was würde etwa ein Politiker tun, der sämtliche sonstigen Segel gestrichen hätte, um sowas wie Profil zumindest halbwegs zu simulieren? Er suchte sich erstens einen möglichst grossen positiven gemeinsamen Nenner (Gesundheit, immer eine sichere Bank), zweitens entsprechende Feindbilder.
Also erstmal die Raucher. Es könnte natürlich ebenso gut gegen Gummibärchenfresser gehen, denn das ist ja auch nicht gesund: gar nicht auszudenken, um wieviel tausende von Prozenten das Gummibärchenfressen sämtliche Organe wissenschaftlich nachweisbar mehr schädigt als das Nicht-Gummibärchenfressen (die Gottschalk-Fans werden schon noch sehen!). Und als nächste sind dann die Dicken dran. Oder Hartzvierbezieher, die nicht mindestens eine Stunde täglich freiwillig nordic-walken, um sich für eventuelle Jobs fitzuhalten, wenn die Gemeinschaft sie denn schon durchfüttert.
Überhaupt sind Raucher zunehmend Unterschicht, Prekariat. Was man mal ehrfurchtsvoll Arbeiterklasse nannte, ist im Bewusstsein derselben Leute innerhalb von ein paar Jahren zu einer Art Angstbild mutiert, das man nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen würde.
Also schlagen wir doch einfach gleich zwei Fliegen mit einer Klappe & verbieten ihnen erstmal die Feierabendzigarette in ihrer Eckkneipe. Könnte ja sein, dass da mal ein Nichtraucher vorbeikommt, haha.
Und für den Rest geht´s – haha – gegen Selbstbestimmtheit von allem, was irgendwie mit einem eigenen Geschmack von Spass oder Hedonismus zu tun haben könnte: sicher hat sowas immer einen Preis, aber die Entscheidung darüber, wieviel man sich davon zumuten will oder auch nicht, möchten sie einem auf gar keinen Fall mehr selber überlassen: nein, wir verbieten euch das, das ist besser für euch. Und wer auch immer sich dagegenstellt, ist ein Schädling der Gemeinschaft, basta. Die Oberkrankenschwester aus dem Kuckucksnest hat gesprochen.
Klar macht Rauchen süchtig: aber das tun auch Psychopharmaka, Alkohol, Sex, Fussball, Musik, Computerspiele, Internetsurfen, Handy-Dauerquasseln oder Shareholder-Value. Auch ist all das mit Sicherheit nachweisbar schädlich. Und wo bleiben denn da die Gesetze?
Eine Frage des Masses, oder?
Es gibt einen Aufsatz von Joe Jackson (www.joejackson.com – “Smoke, Lies & The Nanny State”), der vor allem die Schräglage einiger mittlerweile als selbstverstädlich durchgehender Argumentationsfiguren sowie die wissenschaftliche Unredlichkeit von Studien zeigt, die im allgemeinen herangezogen werden, um die Schädlichkeit beispielsweise des Passivrauchens zu behaupten: Tatsache ist, dass es offensichtlich bisher keine einzige seriöse Studie gibt, die schlüssig nachweisen würde, dass Passivrauchen deutlich schädlicher wäre als etwa Motorradfahren oder auch nur der ganz normale Grossstadtsmog. Und immerhin dreht sich´s hier für meine Begriffe um DAS zentrale Argument der Anti-Raucher-Bewegung: es fällt schlicht weg.
Ähnlich die angebliche „Studie“ des Deutschen Krebsforschungszentrums von 2005, der zufolge etwa 3000 Menschen im Jahr an den Folgen des Passivrauchens sterben: sie ist erstens nur eine Metastudie, beruht zweitens in den wesentlichen Punkten auf reinen Mutmassungen & treibt drittens das übliche Schindluder mit Statistiken (einleuchtendstes Beispiel: füllt jemand etwa 50 Lottoscheine aus statt einem, sind seine Chancen auf den Hauptgewinn zwar statistisch gesehen um beeindruckende 5000 Prozent gestiegen, in Wirklichkeit aber noch immer etwa gleich Null. – Analog dazu gilt etwa folgende Schätzung als ungefähr zutreffend: 160 von 100.000 Rauchern – im Gegensatz zu 7 von 100.000 Nichtrauchern – bekommen irgendwann in ihrem Leben Lungenkrebs. Also ist das Risiko bei Rauchern 24 Mal höher, oder beängstigender ausgedrückt: 2400 Prozent! – Obwohl man´s statistisch auch so ausdrücken könnte, dass der Durchschnittsraucher immer noch eine 99,8 -prozentige Chance hätte, sich eben keinen Lungenkrebs zu einzufangen). Viertens jedoch – & das ist der eigentliche Clou – waren 1 Drittel dieser angeblichen 3000 Passivrauch-Toten über 85 Jahre alt. Kein Scherz.
Und nachdem also diese durch nichts bewiesene Behauptung dann aggressiv & nichtsdestotrotz als wissenschaftlich seriöse Meldung durch sämtliche Medien trompetet wurde, wird sie einem seitdem nicht nur gebetsmühlenartig von allen Seiten immer wieder um die Ohren gehauen, sondern dient – was dämlicher ist – auch als Grundlage für entsprechende Gesetzgebungen (siehe z.B. ZEIT online, 17.12.05: „Raucher töten“).
Oder nehmen wir Behauptungen wie: “Raucher belasten die Krankenkassen. Und wir alle zahlen für diese egoistischen Parasiten dabei drauf.” – Also wenn Raucher tatsächlich auch nur halb so oft an Krebs erkrankten bzw. entsprechend früher sterben würden, wie die Antiraucher behaupten – & durch entsprechend teure Therapien eben “uns allen auf der Tasche” lägen – dann sähe die entsprechende Gegenrechnung in der Tat so aus, dass sie “uns” aber dafür ein Vielfaches an Rentenausgaben “ersparen” würden. Denn was wäre schon ein halbes Jahr Chemotherapie gegen 20 Jahre Rente kassieren? – Wir denken hier nur eine Argumentation der Antiraucher folgerichtig & ihrer eigenen Logik nach zuende: es spräche gegen sie.
Was aber weit mehr noch gegen sie spricht, ist überhaupt dieses Aufmachen einer Kosten-Nutzen Rechnung: denn es geht ja hier immerhin um Menschen & nicht um Gebrauchsgegenstände. Und jeder, auf den solche Rechnungen angewandt werden, hat von vornherein verloren.
Womit wir wieder bei meinem Liedchen wären: denn es führt – zumindest teilweise (Scheisse, ich werd ja hier immer ernster… und warum muss ich mich eigentlich andauernd erklären? Offensichtlich bin ich ein Zwangsneu-… äh… zwnagsneu-zwangsneu-zwangsneu… ) – genau diesen Effekt vor. Nur halt in diesem Fall auf Nichtraucher angewandt anstatt – wie zunehmend selbstverständlicher – auf Raucher. Was dann so absurd wird, dass es gar nicht anders kann, als eben vollkommen in Satire umzukippen. Es hätte ebensogut gegen Nicht-Gummibärchenfresser gehen können, was ja vielleicht sogar noch komischer geworden wäre. Die Methode: wir suchen uns irgendein x-beliebiges Feindbild & stampfen es mithilfe einer logisch-statistischen Kosten/Nutzen-Rechnung – und zwar wie´s uns gerade passt bzw. der Schnabel gewachsen ist – einfach mal ungespitzt in den Boden: ein Spass für die ganze Familie quasi, sehr lehrreich & lustig. Nur wenn diese allzuoffensichtliche Methode zufällig auf Raucher angewandt wird, lacht kaum noch jemand. Wieso eigentlich nicht?
Der Rest: gerne geschenkt, liebe Nichtraucher & Gummibärchenverweigerer. Und so wichtig – wie gesagt – ist das Thema ja nun auch wieder nicht. Wollte halt nur kurz mal eben äh… naja, vielleicht auch egal. Nicht egal dagegen scheint mir allerdings die Mentalität dahinter: Haben diese Leute nichts anderes zu tun?
Musikerleben, ab & zu.
29.11.07
Gestern abend letzter Duo-Gig mit Thomas in Zwickau („Allein & Beisammen“ – gleichnamiges Stück von ca. 92´ übrigens anbei, plus „Harte Zeiten“ von ca. 98/84´), dann heute morgen nochmal kurz ein Abstecher nach Chemnitz, wo Bob Dylan seine erste weltweite Ausstellung als Maler hat, soweit ich weiss. Na schön, Chemnitz.
Was wollte ich sagen? – Naja, also ne ziemliche Fahrerei, ein paar zauberhafte Momente, Besucherzahlen nicht gerade berauschend, aber draufgezahlt hat auch niemand gross. Und „jederzeit gerne wieder“. Es fällt mir auch nicht schwer, ziemlich nett zu sein. Ab & zu höre ich dann ne Frage wie: „Kann man davon eigentlich leben?“ (Übrigens proportional abhängig von der Zuschauerzahl: von 20 bis 40 fällt sie so gut wie immer, von 40 bis 80 manchmal, darüber so gut wie nie) – wonach ich mich fast immer beeile zu erklären, daß ich ja eigentlich z.B. von Filmmusik lebe, und dann lass ich noch wie zufällig ein paar Namen fallen, eigentlich ne Scheiss-Tour, aber danach ist regelmässig wenigstens Ruhe im Karton. Manchmal schau ich den Kandidaten auch einfach an & sag betont beiläufig: „Na, sicher.“ Was natürlich dann nicht so nett ist, aber die Frage ist es ja im Grunde auch nicht. Dieses Spielchen wiederholt sich alle paar Abende, und dann gibt´s möglicherweise noch ein Hotelzimmer mit Blick auf die lausigste Spielothek im deprimiernendsten Viertel, das die jeweilige Stadt zu bieten hat (& ganz sicher dann auch mit Rauchverbot, was man allerdings bedenkenlos irgnorieren kann, da im ganzen Hotel eh sonst niemand ist), & wenn man dann noch vergessen hat, sich wenigstens was Nettes zu trinken mitzunehmen, dann kann´s schon mal vorkommen, dass man sein Spiegelbild in dem extrem nach billigen Desinfektionsmitteln stinkenden & an anonymer Hässlichkeit kaum zu überbietendem Duschklo fragt: “Ja, was machst Du hier eigentlich?“ -
Was selbstverständlich noch lange nicht die unterste Sohle ist: Vor ein paar Jahren zum Beispiel spielten wir (in diesem Fall: die alte Band) für 2 Tage in einem Darmstädter Etablissement, wo wir zunächst – völlig auf uns selbst gestellt – eine ganze PA aufbauten & soundcheckten. Schliesslich liess sich ein langlockiger bzw. belederhoster Jim Morrison-Verschnitt dazu herab, uns unsere Schlafgelegenheit zu zeigen. Wir kletterten mit unserem Gepäck ein paar seltsame Treppen rauf & landeten schliesslich in einem etwa 3×3 qm grossen Zimmer mit nichts als 4 Pritschen drin. Es war ausserdem Winter, ziemlich kalt, & an der Wand hing ein Blechautomat, in den man Münzen werfen konnte: 5 Mark für je 12 Stunden Beheizung. Dann führte er uns über einen Flur, um uns die dazugehörige Dusche zu zeigen. Wir kriegten mit, daß die Etage eine Art städtisch subventioniertes Übergangswohnheim für Asylanten war; und im Gegensatz zu Lederhosen-Jim waren die ziemlich nett. Dann kamen wir ins Bad: von 2 oder 3 Restösen herab hing ein verranzter Duschvorhang, die Kacheln & das Becken waren von einer – auch farblich changierenden – unregelmässigen Schicht fettähnlicher Konsistenz überzogen, & auch der Rest liess eindeutig befürchten, sich bereits durch den blossen Anblick mit irgendeiner scheusslich juckenden Krankheit zu infizieren. Das ganze dann vorgestellt mit den Worten: “Und bitte die Dusche so verlassen, wie ihr sie vorgefunden habt.“ Ich starrte auf die schiefe Duschstange & entdeckte eine halbverhungerte Spinne bei der Halterung.
Andererseits – nur gerechtigkeitshalber – gibt´s natürlich auch sehr nette Veranstalter, gute Hotels & überhaupt Herzenswärme allenthalben. Bis hin zu Dollarmilliardären, die einen z.B. auf die Bahamas einladen. Treppe rauf, Treppe runter, und alles dazwischen.
05.12.
Gestern traf ich zufällig seit langem mal wieder Hans Wallbaum, mit dem zusammen ich nicht zuletzt ein paar Jahre in Diensten von Stoppok verbrachte. Er ist ein Urgestein von einem Schlagzeuger, hat seinen eigenen Stil & Geschmack, & seine Physiognomie erinnert mich immer – wenn auch sehr entfernt – an die von Joseph Conrad, und nicht zuletzt umgibt auch ihn irgendwie das Flair eines gentlemanhaften Ex-Kapitäns. Was aber vielleicht auch gar nicht so weit hergeholt ist, denn die Rolle eines geschmacksintegren Musikers auf so lange Zeit durchzuhalten ähnelt in der Tat dem Risiko zumindest eines Matrosens beim Befahren der 7 Weltmeere. In seinem Fall unter der Flagge des Rock´n Roll (da war ich mal Smutje), wobei Desertation nur um den Preis des Gesichtsverlustes zu haben ist. Zwei der Ausdrücke, durch die ich sofort sein Bild vor Augen hab, lauten „nicht ehrenrührig“ bzw. „verschworener Haufen“. Aber egal jetzt, wir haben andere Zeiten. Und ich trauere einigen früheren eigentlich auch nicht sonderlich hinterher.
Na gut, wir trinken also einen Kaffee am Hermannplatz (da trifft man komischerweise immer Leute zufällig seit langem mal wieder) & er spielt zur Zeit auch mit dem britischen Sänger X, der wiederum mit einem meiner Helden – nämlich Van Morrison – gemeinsame Auftritte hatte. Ich frag ihn natürlich nach entsprechendem Seemannsgarn, & er erzählt z.B. folgendes: Also die Band spielt, & Van-The-Man steht völlig regungslos da auf der Bühne in seiner typischen bewegungslosen Pose (so als warte er auf Inspiration, oder was immer das auch bedeutet), & es dauert & dauert, & schliesslich hält X es nicht länger aus, geht ans Mikrophon & singt den Song selber. Van lässt sich zunächst nichts anmerken, aber nach dem Gig klopft´s an X-ens Garderobe, & herein kommt – wer auch sonst – Van. Woraufhin folgender Dialog stattfindet: (Van) „Du weisst, wer van Morrison ist?“ – (X) „Ja.“ – (Van) „ Und Du weisst auch, dass Van Morrisson diesen Song hätte singen sollen, den Du Dir einfach herausgenommen hast, ihm wegzunehmen?“ – (X).: Ja, Sir.“ – (Van, nach einer langen Pause) „Also mach das nie wieder.“ – Herrlich, wenn auf die alten Haudegen noch immer Verlass ist.
13.12.
Momentan in einem bayrischen Dorf im Haus eines befreundeten Musikers. Gestern mittag kam ich runter in die Küche & sah draussen die ersten Schneefelder dieses Jahres. Ich war allein & es roch nach Holzfeuer. Auf dem Küchentisch liegt „Die Zeit“, & das Foto von Ahmadinedschad auf der Titelseite erinnert mich vage an Jürgen Prochnow. Ich beschliesse, zunächst nichts davon zu lesen & mach mir erstmal einen Kaffee. Ein paar Stunden später hab ich immer noch nichts davon gelesen.
Wir nehmen hier gerade – zwischen 2 Gigs – ein paar Songs auf: kein technischer Schnickschnack, einfach in der Runde sitzen & spielen, ein paar Mikros, 2 Amps & ein Laptop & das war´s. Nichtmal Kopfhörer. So lautete der Plan: das Wesentliche zuerst. Und vor allem mit einem Gefühl dafür, in welchem natürlichen Raum das alles überfhaupt stattfindet. Wolf wird´s dann zunächst in sein eigenes Studio mitnehmen & Schlagzeug drauf spielen (darin ist er eh Weltmeister), später krieg ich´s dann wieder & wir werden sehen. Jedenfalls klingt´s sehr vielversprechend. Ein Song zum Beispiel, den ich mit der Küche schon des öfteren vergeblich probiert hatte (danach ist so ein Song dann quasi traumatisiert, oder vielleicht auch wirklich Scheisse), klang plötzlich auf Anhieb genau richtig. Bestätigt mich vor allem in meiner schon seit einiger Zeit gehegten Annahme: Entweder ist etwas direkt gut, oder vergiss es.
Was in Berlin mit der Küche nicht ganz so der Fall war, denn dort unten in einem kleinen Kellerstudio sassen wir zwar auch in einer engen Runde, aber es gab z.B. Kopfhörer & mein Gesang zählte nicht, da es zuviele „Übersprechungen“ gab (d.h. was vom Schlagzeug mit auf´s Gesangsmikro kam, war zu laut, um damit hinterher arbeiten zu können). Aber auch hier kriegte ich eigentlich, was ich wollte: grösstmögliche Direktheit & räumlichen Kontakt der Musiker wie auf einer BÜhne oder in einem Wohnzimmer. Also quasi entweder direkte Magie oder eben Maggie. Um die 20 Songs sind jedenfalls auf diese Weise jetzt aufgenommen & harren quasi weiterer Arbeit. -
16.12.
So, wieder in Berlin bzw. erstmal wieder ein bißchen mehr Geld verdienen (s.o.), wird mir aber auch nicht sonderlich schwerfallen, & im Februar/März werd ich das ganze Sammelsurium dann mischen & überhaupt erstmal sortieren: Küche & Südbalkon & welche Anteile. Oder vielleicht auch 2 Platten. Dazu gib´s auch noch einige Songs, die ich alleine einzuspielen vorhabe. Weshalb auch erstmal die Live-Auftritte ein bißchen flachfallen werden. Hab halt keinen Stab von majorlabelfinanzierten Dienstboten um mich herum & das dauert dann halt mal. Was soll´s, es gibt Schlimmeres (zum Beispiel majorlabelfinazierte Dienstboten). Herauskommen soll´s jedenfalls etwa Sept. 08, und bis dahin kann eh noch eine Menge passieren. -